27. Februar 2018

BMW Abgasskandal: über 11.000 Fahrzeuge von „Irrtum“ bei Abgasmanipulation betroffen

BMW Abgasskandal

Zunächst die gute Nachricht

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat am 15. Februar 2018 mitgeteilt, dass es das Modell BMW 320d Euro 6 auf erhöhte Abgaswerte untersucht hat. Die positive Nachricht damals: Die Abgasemissionen auf dem Rollenprüfstand und auch auf der Straße sind unter normalen Betriebsbedingungen nicht zu beanstanden. Das KBA konnte zu dem Zeitpunkt keine unzulässigen Abschalteinrichtungen feststellen. Die von der Deutschen Umwelthilfe ermittelten Ergebnisse mit erhöhten NOx-Emissionen sind laut KBA auf nicht normale Betriebsbedingungen zurückzuführen. Daher besteht für das KBA keine Veranlassung zur Einleitung von weiteren Maßnahmen. Man konnte also annehmen, es gebe noch keinen „BMW Abgasskandal“.

BMW: „Unsere Dieselmotoren sind sauber.“

Auf diese guten Nachrichten reagierte die BMW-Group prompt und ließ Klaus Fröhlich, Mitglied des Vorstands der BMW AG, zuständig für Entwicklung, auf ihrer Website am 15.02.2018 erklären: „Grundsätzlich gilt: Fahrzeuge der BMW Group werden nicht manipuliert. Unsere Dieselmotoren sind sauber. Darauf können sich Öffentlichkeit und Politik, vor allem aber unsere Kunden und Mitarbeiter verlassen.“

Nun die schlechte Nachricht: BMW vom Abgasskandal betroffen

Das bedeutendste Wort in dieser Erklärung ist „grundsätzlich“. Denn die Ausnahme von diesem Grundsatz wurde sogleich offiziell. BMW hat nach eigenen Angaben Tausende Diesel-Fahrzeuge mit einer falschen Abgassoftware ausgestattet. Das sei „irrtümlich“ geschehen, heißt es aus München. Betroffene Pkw will der Konzern zurückrufen.

Laut Meldungen der Deutsche Welle teilte ein Sprecher von BMW in München mit, dass die Software für die SUV-Modelle X5 und X6 entwickelt worden sei, aber vor vier Jahren aus Versehen auch auf 5er und 7er BMW aufgespielt wurde. Beim Serienstart 2012 seien die Dieselmotoren der betroffenen Modelle noch mit der korrekten Software ausgerüstet gewesen – aber bei einem Update 2014 „haben sie schlicht die falsche Software draufbekommen“.

Rückruf wegen irrtümlichen Einsatzes der Software

Der Konzern habe den Fehler bei internen Tests festgestellt und „umgehend“ das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg informiert. Wegen des irrtümlichen Einsatzes der Software sollten nun 11.700 Fahrzeuge der Modelle „M550d xDrive“ und „750d xDrive“ zurückgerufen werden, erklärte BMW weiter.

Laut Berichten des SPIEGEL wertet BMW diese Software nicht als eine illegale Abschalteinrichtung. Ob diese Aussage einer rechtlichen Überprüfung standhalten wird, werden die nächsten Wochen zeigen.

BMW Abgasskandal: „keinerlei illegalen Aktivitäten“

BMW erklärte am 15. Februar 2018 noch: „Es gibt bei der BMW Group keinerlei illegale Aktivitäten und technische Vorkehrungen, um den Prüfmodus zur Erhebung von Emissionen zu beeinflussen.“ Diese Aussage wurde wohl jetzt als Falschdarstellung enttarnt. Neben den „VW Skandal“ und andere tritt damit nun auch der „BMW Abgasskandal“.

Eine Meldung zu den negativen Nachrichten des „Irrtums“ findet man auf den Seiten der BMW-Group nicht. Dazu schweigt man lieber. Dies ist auch verständlich, hat sich BWM doch immer als Saubermann der Branche im Diesel-Skandal generiert. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Modelle der BMW-Group vom Diesel-Skandal betroffen sind. Nach den Ereignissen der letzten Jahre ist es wahrscheinlich, dass weitere Modelle betroffen sind.

Sichern Sie Ihre Rechte

Sofern Sie ein betroffenes Diesel-Fahrzeug haben, vermeiden Sie den Verlust Ihrer Rechte und nehmen Sie Kontakt zu uns auf. Betroffene Diesel-Käufer haben Rechte gegenüber den Automobilherstellern und den Händlern im BMW Abgasskandal.

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